Asien: Botschaft vor der Versammlung betont Religionsfreiheit, Gerechtigkeit und Diakonie
In der Botschaft von der vorbereitenden Konsultation in Asien kommt große Besorgnis über die „Unterdrückung unterschiedlichen Ausmaßes“ zum Ausdruck, mit der die Kirchen in der Region konfrontiert sind. Zugleich wird ihr Engagement für Diakonie und Frieden betont.
„Zum Einsatz für Gerechtigkeit, Frieden und Versöhnung berufen“
(LWI) - In der Botschaft der asiatischen Vorversammlung werden die Rolle der Kirche im öffentlichen Raum und die Religionsfreiheit in einem von ethnischer und religiöser Vielfalt geprägten Kontext betont.
„Asien ist zwar ein großer Kontinent mit einer Vielzahl von Kontexten und Realitäten, doch sind wir Gott dankbar, dass dies kein Hindernis für die Zusammenarbeit ist, sondern vielmehr ein dynamischer Integrationsfaktor“, heißt es darin.
Große Besorgnis äußert die Botschaft über die „unterschiedlichen Ausprägungen von Unterdrückung“, denen die Kirchen in der Region Asien ausgesetzt sind. Bedenken können nicht offen geäußert werden, da man immer Gefahr läuft, dass man inhaftiert wird, verschwindet oder sonstige Nachteile erfährt.“
„Verschärfte staatliche Maßnahmen schränken die Meinungsfreiheit ein, verstärken die Unterdrückung und versuchen, die Stimmen der Opposition auszuschalten, wenn diese berechtigte Bedenken in Bezug auf die Gesellschaft äußern. Diese Maßnahmen hindern uns daran, unseren Glauben frei zu leben und verletzen Menschenrechte“, heißt es in der Botschaft.
Dennoch hebt die Botschaft das „Engagement der Kirchen für Diakonie und Frieden“ hervor.
„Wir sind aufgerufen, uns für Gerechtigkeit, Frieden und Versöhnung zwischen den Menschen einzusetzen, die durch Religion, Geschlecht, Alter, Ethnie, Sprache und Kultur getrennt sind“, heißt es in der Botschaft.
Die theologische Ausbildung und ein gleichberechtigter Zugang zu formaler theologischer Ausbildung für Männer, Frauen und Jugendliche sind von entscheidender Bedeutung, heißt es in der Botschaft. Die Zusammenarbeit in diesem Bereich muss gefördert werden und sollte die Studierenden zu einem „konstruktiven interreligiösen Engagement“ befähigen.
Angesichts der sich zuspitzenden Klimakrise sind Gemeinden und Kirchen aufgefordert, den Schwerpunkt auf die Ökotheologie zu legen und Kampagnen für Klimagerechtigkeit in das tägliche Handeln einzubeziehen.
Die Botschaft der Vorversammlung ruft zu weiteren Anstrengungen zur Stärkung der „Zukunftsvision, des Engagements und der Fähigkeiten von Jugendlichen und Frauen, die die Kirchengemeinschaft bereichern können", auf. Sie spricht sich dafür aus, „Männer, Frauen und Jugendliche auf allen Entscheidungs- und Handlungsebenen“ einzubeziehen und die Mitgliedskirchen auf ihrem „Weg der Gerechtigkeit, Gleichheit und Einheit“ zu begleiten.
Ein Segen für gastgebende Kirchen und die gesamte Region
„Für uns als Gastgebende war die Vorversammlung wirklich ein Segen“, sagte Steven Lawrence, Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Malaysia (ELCM) nach der asiatischen Vorversammlung in Kuala Lumpur (Malaysia). „Wir hatten die Gelegenheit, uns über die Schwierigkeiten auszutauschen, die wir als Schwesterkirchen in Asien haben". Trotz der großen Vielfalt der Kirchen habe die Vorversammlung zu einem besseren Verständnis und zur Zusammenarbeit in Bereichen wie der theologischen Ausbildung beigetragen, sagte er.
„Viele der 119 Teilnehmenden kamen als 'Fremde' nach Kuala Lumpur, aber die asiatische Vorversammlung hat ihnen den Raum gegeben, sich nicht nur auf Krakau vorzubereiten, sondern auch das Thema der Vollversammlung konkret zu leben: geeint als ein Leib, geleitet von dem einen Geist und verankert in der einen Hoffnung“, sagte der LWB-Regionalsekretär, Pfarrer Dr. Philip Lok.